Handbuch psychotechnischer Eignungsprüfungen / von Fritz Giese.

Giese, Fritz, 1890-1935.

Date:: 1925

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Credit: Handbuch psychotechnischer Eignungsprüfungen / von Fritz Giese. Source: Wellcome Collection.

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nochmals und läßt ,,Halt rufen, sobald der Betreffende glaubt, daß die zweite Spanne zeitlich ebenso groß war wie die zuerst gebotene. Aus der Zeitdifferenz ergeben sich die mittleren Fehler. Bemerkt sei, daß man aber möglichst nicht reine Zeitversuche machen darf. Sonst „zählt die Vp. Man lasse sie daher gleichzeitig laut einen Text lesen und das akustische bzw. das optische Signal (im direkten Sehen) beobachten. Praktisch spielt der Zeitsinn, soweit er in Diagnose prüfbar ist, keine erhebliche Rolle. g) Statische Wahrnehmung (Gleichgewicht). S*110. Endlich kann noch die statische Wahrnehmung des Ohrs — der sog. Gleichgewichtssinn — geprüft werden. Aber ebenso wie der Drchschwindel ist das spezielle, nicht allgemeindiagnostische Fragestellung. Man prüft das Gleichgewichtswahrnehmen nach Kupp, indem man jemanden auf kipp¬ bares, vertikal bewegtes und unten mit Halteplattform versehenes Bügelbrett stellt und diesem verschiedene Raumlagcn zur Horizontalen gibt. Bei Wieder¬ kehr derselben Winkelstellung des Gesamtbretts hat die Vp., deren Augen verbunden sind, mit „Halt zu rufen. Berechnung des Schätzungsfehlers ge¬ nügt bei etwa 10 Versuchen. Auch kippbare Stühle sind geeignet. In der Fliegerprüfung des Kriegs dienten drehbare, durch Motore verlagerte Gestelle dem gleichen Zweck. § 26. Geschmackswahrnehmung. SKust. Für die allgemeine Diagnose hat die generelle Geschmacksprüfung außer¬ ordentlich geringe Bedeutung. Als Sondereignungsauslese — etwa für Köche — hat man bislang noch keine einschlägigen Verfahren ausgearbeitet, vor allem, weil erheblicher Bedarf fehlt. Die Prüfungen für theoretische For¬ schung auf dem Gebiete des gustatorischen Wahrnehmens kommen anderer¬ seits für psychotechnische Zwecke, weil zu umständlich, zu abstrakt und zu stark gebunden an geübte Versuchspersonen, für die angewandte Psychologie nicht in Frage. Im ganzen wird die Psychotechnik auf diesem Gebiete schwci- lich eingehendere Prüfungen als die Neurologie auch veranstalten. Psychotechnisch kann weder eine bevorzugte Gegend der Geschmacks¬ papillen noch besonderer Schmeckflächen in Betracht stehen. Die Zunge wird pauschal als Ort der Wahrnehmung angesetzt: das Individuelle ist gerade dabei das Entscheidende. Nur der praktische Auswirkungswert interessiert beim Prüfling; wie er seinen Wert findet, dagegen nicht. Die Zwischenzeiten zwischen zwei Proben sind auf 1 Min. Distanz nach Henning anzusetzen, auch dürfen keine anormalen Temperaturen in Anwendung gelangen. Das Schmecken soll ausgiebig, im Mittel 3 bis 5 Sek. beanspruchen. Man kann folgende praktische Proben übernehmen: 1. Trinkglas versuch. Sß'ist m. In einem Glase ist geprüft und in einem E die Substanz gelöst, es wird „ein Schluck genommen, imer oder besser über Becken ausgespien. Resultat-