Rationelle behandlung der gicht und steinkrankheiten / von Dr. Otto Ewich.

  • Ewich, Otto.
Date:
1883
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Credit: Rationelle behandlung der gicht und steinkrankheiten / von Dr. Otto Ewich. Source: Wellcome Collection.

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    ßlutbestandtheil zu sein. Es besitzt unter den Alkalien mit 6,64 das niedrigste Atomgewicht und hat eine vorwiegende Ver- wandtschaft zur Harnsäure, welche Eigenschaften dasselbe be- sonders geeignet machen die Harnsäure zu binden, wodurch eine leichtlösliche Verbindung entsteht, die durch vermehrte Diurese den Körper verlässt. Diese Verbindung geht am leichtesten in alkalischer Lösung, also in Gegen- wart von Natron und Kali von statten, wobei die freiwerdende Kohlensäure sich mit diesen verbinden kann. Das nicht an Harnsäure gebundene kohlensaure Lithium geht im Urin als solches wieder ab, was für die Behandlung von harnsauren Nieren- und Blasensteinen von Wichtigkeit ist, wie wir später sehen werden. Die Alkalien haben die Eigenschaft mit allen Säuren, also auch mit der Harnsäure lösliche Verbindungen einzugehen. Auch das phosphor saure Natron hat eine nahe Verwandtschaft zur Harnsäure, es reagirt alkalisch, ist constanter ßlutbestandtheil und fördert den Stoffwechsel, indem es Phosphor- säure an den Kalk abgiebt, der zur Knochenbildung dient, gleich- zeitig kann es sein Natron an die Harnsäure, sowie an das saure harnsaure Natron der Nierensecretion abgeben, um harnsaure Concrementbildung zu verhüten. Beiläufig erwähne ich auch seine kühlende, abführende, Nerven-und Gefässsjstem beruhigende Eigenschaft. Die kohlensaure Magnesia hat ebenfalls Antheil am Stoffwechsel, da wir sie im Urin zuweilen als phosphorsaure Ammoniak-Magnesia erscheinen sehen; ihre säuretilgende, gleich- zeitig abführende Eigenschaft, kommt uns bei der Gicht gut zu statten, da wie vorbemerkt die Säure der grösste Feind der Gich- tiker ist. Das schwefelsaure Natron, ein beständiger Be- gleiter der Alkalien in den Natronquellen, ist nur in geringer Menge in dem Blute und den Secreten enthalten, es mag wohl zur Bildung schwefelreicher organischer Stoffe beitragen, scheint mir aber beim Stoffwechsel in der Gicht nur durch seine abführende Wirkung in Betracht zu kommen. Endlich sei auch noch die Kohlensäure als nothwendiger und constanter Blutbestandtheil hier genannt, da sie eine Haupt- rolle beim Stoffwechsel spielt, insofern sie, wie ich s. Z. Lender (in der „Deutschen Klinik) entgegnet habe, die Carbonate der alkalischen Erden als Bicarbonate im Blute in Lösung hält und Ewich, Gicht-u. Steinkrankheiten.