Beitrag zur Histogenese des Plattenepithelkrebses und zur Lehre vom regionären Recidiv Thiersch's / von G. Hauser.

  • Hauser, G. (Gustav), 1856-1935.
Date:
[1896?]
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Credit: Beitrag zur Histogenese des Plattenepithelkrebses und zur Lehre vom regionären Recidiv Thiersch's / von G. Hauser. Source: Wellcome Collection.

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    Ich stelle mir nur diese Loslosung aus dem physiologischen Verband nicht in so grob mechaniscber Weise vor, d. h. ich glaube nicht, dass fur das Zustandekommen derselben eine mechanische Loslosung der Zellen von ihrem urspriinglichen Standort notbig ist. In der That isfc es ja doch, wie Ribbert selbst annimmt, auch bei einem yerlagerten Epithet nicht die Verlagerung an sich, welche die Krebszelle entstehen lasst, sondern es ist die mit der Verlagerung verbundene Veranderung der Lebensbedingungen, welche die Eigen- schaften der Zellen andert. Warum soil denn aber eine zur Krebsentwicklung fiihrende Aende- rung der Lebensbedingungen nur bei verlagertem Epithel moglich seiu und nicht bei noch geschlossenem Epithellager ? Warum soil letztere Annahme zu den „Vererbungsgesetzenu mehr in Widerspruch stehen, als die, dass die krebsige Entartung erst am yerlagerten Epithel erfolgt: Die Zellen dieses letzteren sind doch ebenfalls Abkommlinge des normalen Epithets! Die primare krebsige Entartung des Epithets braucht man doch nicht so zu verstehen, dass die einzelne ausgebildete Epithelzelle sich von heute auf morgen in eine Krebszelle umwandelt! Aber es steht gewiss nichts der Annahme im Wege und ist dieselbe sogar mit den sogenannten .,Vererbungsgesetzen“ yereinbar, dass infolge der auch den Korperzellen immanenten Variationsfahigkeit unter veranderten Lebens¬ bedingungen, auf dem Wege der Intraselection, durch Zuriicktreten vor- handener Eigenschaften (z. B. physiologische Function) und machtige Entfaltung anderer bis dahin vielleicht yollig latenter oder weuigstens nur schwach entwickeiter Eigenschaften (z. B. Assimilationsvermogen) eine Zellgeneration entsteht, welche sich durch eine fundamentelle biolo- gische und morphologische Aenderung des Zellcharakters auszeichnet. Dieser Auffassung der krebsigen Entartung der Epithelzelle habe ich bereits in einem friiheren Artikel Ausdruck yerliehen.1)