Atlas der äusseren Erkrankungen des Auges : nebst Grundriss ihrer Pathologie und Therapie / von O. Haab.

  • Haab, O. (Otto), 1850-1931.
Date:
1900
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Credit: Atlas der äusseren Erkrankungen des Auges : nebst Grundriss ihrer Pathologie und Therapie / von O. Haab. Source: Wellcome Collection.

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    im Nachteil. Insbesondere pflegt sowohl bei den äusseren Erkrankungen des Auges wie auch bei denen des Augen- grundes der stark Astigmatische im Nachteil zu sein, so- dass er zwar vielleicht das Hauptsächlichste wahrnimmt, aber mit viel grösserer Mühe. Eine leichte Kurzsichtigkeit (1—3 D.) ist besser als Hypermetropie, weil letztere beim Aelterwerden bald zum Gebrauch von Konvexgläsern nötigt, die bei feineren Unter- suchungen und beim Operieren, wenn auch vielleicht nicht gerade stark stören, so doch unangenehm sind und die Sache erschweren. Was den so wichtigen binoculären Sehakt be- trifft, also das Vermögen mit beiden Augen zugleich zu sehen, so ist dieser selbstredend für ein richtiges stereo- skopisches Sehen unerlässlich, und da die Tiefenwahrnehm- ung für die Beurteilung vieler krankhafter Veränderungen am Auge höchst notwendig ist, so entbehrt derjenige, der nur mit einem Auge sie zu betrachten und zu studieren im Stande ist, eines sehr wichtigen Hülfsmittels, namentlich wenn es sich darum handelt, rasch eine gegebene Er- scheinung nach allen Dimensionen wahrzunehmen. Aller- dings kann auch hier die Loupe einigermassen in die Lücke treten und das stereoskopische Sehen ersetzen. Aber beim Operieren ist dieses Hülfsmittel unmöglich. Es kann der- jenige, der überhaupt nur über ein gutes Auge verfügt oder bei dem die Augen nicht in normaler Weise zusammen- arbeiten, zwar allmählig durch vielfache Uebung den Defekt einigermassen ausgleichen , aber es liegt auf der Hand, dass er dabei später ans Ziel kommen wird als der Gut- sehende. Und wenn er sich schliesslich mit vieler Mühe eingearbeitet und sein mangelhaftes Sehen durch Uebung und allerlei Hülfsmittel verbessert hat, so wird er bei ge- wissen schwierigen Dingen, seien sie operativer oder explo- rativer Natur immer gegen den Bessersehenden mehr oder weniger im Nachteil bleiben. Ich kenne allerdings x\ugenärzte, die mit nur einem guten Auge oder mit Astigmatismus behaftet gleichwohl gut funktionieren , aber das hindert mich nicht daran , den