Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst.

  • Gerst, Dr.
Date:
1879
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Credit: Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst. Source: Wellcome Collection.

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    die rechte und linke, mit Oel bestricliene Halsseitc, dass der Daumea auf die eine und'die übrigen 4 Finger auf die andere Seite des Halses zu liegen kommen. Während nun die Hand die Streichung und zwar ziemlich rasch nach abwärts vollführt, hat der Daumen hauptsäch- lieh auf die entsprechende Vena jugularis communis einen starken Druck auszuüben, dagegen sind durch die übrigen 4 Finger mehr die oberfläch- lich gelegenen Venen der betreffenden Halsseite zu comprimiren. Hat auf diese Weise die rechte Hand die Streichung vollführt, so beginnt die linke u. s. f. Die einzelnen Streichungen haben sich ziemlich schnell einander zu folgen und ist während dieser Manipulationen das Zungen- bein sowohl, wie der Kehlkopf vor schmerzhaftem Drucke zu bewahren. Diese Methode des S elbststreichens,. welche jeder Kranke leicht erlernen kann, hat gegenüber dem früher geschilderten, durch einen Gehülfen geübten Verfahren einige Mängel, indem erstens der Kranke, wenn er der Vorschrift des ziemlich schnellen Streichens nebst Auwendung eines starken Druckes genügen will, bald ermüdet und daher die Sitzung in der vorgeschriebeneu Dauer von 10 Minuten kaum ab- halten wird, und zweitens, weil beim Streichen mit einer Hand keine so grosse Anzahl von Venen und Lymphgefässen unter den Druck der raassirenden Hand fällt, wie es beim Streichen mit 2 Händen geschieht- Nichtsdestoweniger kann mittelst des Verfahrens des Selbststreichens eine ausgiebige Heilwirkung erzielt werden, eine Erfahrung, die ich wiederholt an mir selbst machte. So oft sich nämlich die ersten Symp- tome eines Nasen-, Rachen- oder Kehlkopfkatarrhs einstellten, wendete ich die Effleurage in der eben beschriebenen Weise an und konnte jedesmal die Weiterentwicklung dieser Zustände verhüten, somit den Krankheitsprocess vollständig coupiren. Nachdem ich die günstige Wirkung der Effleurage am Halse bei Rachenkatarrh wiederholt erprobt hatte, versuchte ich diese ]\[ethode auch bei parenchymatöserEntzündung der Tonsillen (Angina tonsillaris) und gelangte zu erfreulichen Resultaten. Denn einestlieils Hessen sich mittelst dieses Verfahrens bei solchen Kranken, welche im ersten Stadium der Krankheit zur Behandlung kamen, die örtlichen Er- scheinungen sowohl, wie die allgemeinen, bald heben und durch Ver- hütung der Abscessbildung die Kraukheitsdauer verkürzen, anderntheils