Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst.

  • Gerst, Dr.
Date:
1879
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Credit: Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst. Source: Wellcome Collection.

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    15. Dezember. Schlingbeschwerden gering, Stimme etwas heller wie am 8., jedoch noch belegt, der Husten ist seltener geworden, der Schleimauswurf geht leicht von Statten, die Rachen- und Kehlkopf- schleimhaut nur massig geschwellt und hyperämisch, das Geschwür hat sich gereinigt und an Umfang etwas abgenommen. 20. Dezember. Status idem. 30. Dezember. Schlingbeschwerden nicht mehr vorhanden, Stimme noch belegt, Husten selten, Athmen durch den Kehlkopf nur wenig be- hindert. Rachen- und Kehlkopfschleimhaut noch massig geschwellt und hyerämisch. Das Kehlkopfgeschwür hat sich seit dem 15. Dezember nicht weiter zurückgebildet, Anämie und Lungenerscheinuugen bestehen noch fort. Seit dieser Zeit habe ich die Kranke nicht mehr beobachtet. Wenn auch im vorliegenden Falle ein wesentlicher Fortschritt in der Heilung des Geschwüres im Kehlkopf nicht zu verzeichnen ist — was bei Berücksichtigung der allgemeinen Anämie und der bestehenden Lungeuaffection leicht seine Erklärung findet, so wurden mittelst der Effleurage doch wesentliche Vortheile erzielt, denn die Stimme, welche anfangs klanglos, hochgradig heiser gewesen, war heller geworden^ das Athmen durch den Kehlkopf wurde leichter, die von der Kranken so gefürchteten Erstickungsanfälle, resp. Glottisödeme sind ausgeblieben und schliesslich wurde die Schmerzhaftigkeit beim Schlingen beseitigt und die Kranke in Stand gesetzt, consistente Nahrung ohne jegliche Beschwerden zu sich zu nehmen, ein Umstand, welcher für die Besser- ung des Blutes und damit auch für eine weitere Vernarbung des Kehl- kopfgeschwüres nicht ohne Bedeutung ist. Bevor ich die Massagebehandlung der katarrhalischen Schleimhaut- affectionen verlasse, möchte ich noch eine Modification des Ver- fahrens erwähnen, durch welche dem Patienten es ermöglicht wird, in Ermangelung eines Gehülfen die Effleurage am Halse au sich selbst auszuführen. Dies Verfahren besteht darin, dass der Kranke, welcher seinen Kopf leicht nach rUckAvärts gebeugt hält, stets nur eine und zwar abwechselnd die rechte und linke Hand zu jeder Streichung be- nützt. Zu diesem Behufe legt er die gestreckte, flache Hand mit ab- ducirtem und etwas adducirtem Daumen nahe dem Unterkiefer so an