Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst.

Gerst, Dr.

Date:: 1879

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Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst. Source: Wellcome Collection.

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latioushiBdernisse und begünstigte hiedurch die Ernährung des_ Grundes und der Ränder der Gesclnvürc, sowie die Neubildung von Epithel und erzielte in einem Zeiträume von 12 Tagen vollständige Heilung. 7) Chronischer Kehlkopfkatarrh mit Erosionsgeschwüren als Be- o-leiterscheinung von Lungenphthise. Frau N in Bamberg, 28 Jahre alt, ist schon seit einigen Jahren mit Husten behaftet und wurde im Sommer 1878 von Schmerzen im Halse und darauf folgender Heiserkeit befallen. Wegen dieses Zustandes suchte sie ärztliche Hülfe und wurde Monate hindurch mit verschiedeneu Mitteln, wie Priessnüz'sehen Umschlägen, Inhalationen, Höllenstem- bepinselungen etc., jedoch ohne Erfolg, behandelt. Als ich mich im December 1878 zu Bamberg in Urlaub befand, wurde ich von der Frau um Rath gefragt und gab dieselbe an, dass nicht nur ihre Stimme stets heiser sei, sondern dass sie auch Schmerzen beim Schlingen verspüre und schon einigemale heftige Erstickungsanfälle überstanden habe. Die Unter- suchung ergab allgemeine Anämie, Stimme klanglos, Rachenschleimhaut geschwellt, hyperämisch, Epiglottis stark geröthet, die Stimmbänder wulstig verdickt, blutreich und das linke Ligamentum aryepiglotticum von einem flachen, unregelmässig geränderten Geschwüre bedeckt. Ausser- dem fand sich bei Exploration der Brustorgane Dämpfung mit verschärftem Athera im Bereiche der beiden Lungenspitzen und vereinzelte Rassel- geräusche in den übrigen Lungeupartien. Therapie: 3mal täglich Effleurage der beiden seitlichen Hals- gegenden und des Kehlkopfs in je 10 Minuten langer Dauer und 2 mal täglich Inhalation von 1 »/o CarboUösung je 8 Minuten lang. Ausser- dem Avurde Patientin angewiesen, nicht viel zu sprechen, sowie öfters im Tage die Lungengymnastik in frischer freier Luft vorzunehmen, viel Bewegung im Freien zu machen und gute Fleischbrühe und viel Milch zu geniessen. Gegen die HusteuanfäUe wurde Morphium verordnet. 8. Dezember. Nachdem die Effleurage seit dem 3. Dezember geübt worden war, boten sich nun folgende Erscheinungen: Schlingen weniger schmerzhaft, das Athraen durch den Kehlkopf, welches vorher erschwert war, erleichtert, freier, die Stimme noch heiser, jedoch gegen früher etwas heller, Rachen- und Kehlkopfschleimhaut nicht mehr so stark geschwellt und geröthet, das Kehlkopfgeschwür zeigt noch keine wesentliche Veränderung.