Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst.

  • Gerst, Dr.
Date:
1879
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Credit: Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst. Source: Wellcome Collection.

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    des Kehlkopfs uud bei dein so gefüvchteten Oedem der Stimmbänder mit Vortheil verwerthet werden kann, liegt auf der Hand. Um die Wirksamkeit der Effleurage bei all' den weiter oben er- wähnten Schleimhautcatarrhen nicht illusorisch zu machen, sind alle jene Schädlichkeiten zu beseitigen, welche die lokale Hyperämie der Schleimhaut zu unterhalteu oder zu steigern im Stande sind. So ist z. B. gegen Obstipation mit eröffnenden Mitteln und gegen häufig wieder- kehrende Hustenanfälle mit Morphium einzuschreiten, eine übermässig hohe Zimmertemperatur nicht zu dulden, der Genuss von heissen Speisen und erregenden Getränken zu verbieten, und haben sich Kehlkopfkranke vor vielem Sprechen zu hüten. Zur näheren Beleuchtung der Massagewirkung in den beregten Krank- heitszuständen sei es gestattet^ einige Krankenberichte hier anzuschliesseu: 1) Acuter Rachenkatarrh. Kanonier Jakob Herrmann der 2. Feld- batterie des 2. Feld-Artillerie-Regiments erkrankte am 18. Januar 1878 mit Kopfweh, brennenden Schmerzen im Halse und Schlingbeschwerden und bestanden diese Erscheinungen bei seinem Eintritt in die Behandlung am 19. Januar noch unverändert fort. Die Untersuchung ergab die Rachenschleimhaut hochroth gefärbt, beträchtlich geschwellt und mit hellem, zähem Schleim bedeckt, das Gesicht congestionirt, Puls 90, Temperatur 38,0. Therapie: Effleurage der beiden Seiten des Halses in täglich 3 Sitz- ungen von je 10 Minuten langer Dauer und Vermeidung des Genusses von heissen Speiseu und Getränken. Schon die erste Massagesitzung erzielte blasse Färbung des Ge- sichtes, Erleichterung im Kopfe, Nachlass der Rothe uud Schwellung der Schleinihaut und Verringerung der Schlingbeschwerden. 20. Januar. Kopfweh und Schlingbeschwerden geschwunden, Rachen- schleimhaut von blassrother Farbe und nicht mehr geschwellt. Patient tritt geheilt aus der Behandlung. 2) Acuter Rachen- und Kehlkopfkatarrh. Johann Rausch^ Kanonier der 2. Feldbatterie des genannten Regiments, wurde am 25. März 1878 als krank vorgestellt und gab an, dass er schon Tags