Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst.

  • Gerst, Dr.
Date:
1879
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Credit: Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst. Source: Wellcome Collection.

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    Anwendung der so beliebten, als lokal wirkend bezeichneten Mittel, wie kalte Umschläge, Priessnitz^sehe Einwicklung des Halses, Gnrgelwässcr, Inhalationen, Bepinselungen etc. Abstand genommen und als alleiniges lokales Mittel die Effleurage am Halse in Gebrauch gezogen. Im Ganzen behandelte ich bis jetzt nach dieser Methode 21 Fälle von acutem Rachenkatarrh, 10 Fälle von acutem Nasenrachenkatarrh, 9 Fälle von acutem Kehlkopfkatarrh, 2 Fälle von chronischem Eachen- und Kehlkopfkatarrh in Folge von Syphilis, 1 Fall von chronischem Nasen- und Eachenkatarrb mit Ge schwüren der Nasenschleimhaut (Ozaena syphilitica), 1 Fall von chronischem, mit Erosiousgeschwür complicirtem Kehlkopfkatarrh als Begleiterscheinung von Phthisis pul- monum. In allen diesen Fällen, mit Ausnahme des letzterwähnten, wurden raeine Erwartungen, die ich in diese neue Behandlungsmethode setzte, durch den Erfolg glänzend befriedigt. Namentlich waren es die acuten Erkrankungen, bei welchen der Effect der Effleurage sofort in die Augen fiel. Denn während die Patienten beim Zugang starke Röthung und Schwellung der afficirten Schleimhaut erkennen Hessen und über Hitze- gefühl, Athem- oder Schlingbeschwerden klagten, konnte schon nach der ersten Effleuragesitzung ein deutlicher Nachlass der Rothe und Schwellung der Schleimhaut constatirt werden. Letztere hatte in der Regel ein mehr blassrothes Aussehen gewonnen und erschien nicht mehr so suculent wie zuvor. Mit der Abnahme der lokalen Hyperämie und Schwellung hatten naturgemäss auch die subjectiven Symptome einen milderen Character angenommen. So hatten die Kranken, welche an sogenanntem Schnupfen litten, nach der ersten Massagesitzung kein so hochgradiges Hitze- und Druckgefühl in der Nase mehr und konnten durch letztere viel leichter athraen; diejenigen, welche mit Kehlkopfkatarrh behaftet und fast aphonisch waren, verspürten gleichfalls einen Nachlass des brennenden Gefühls im Halse, athraeten freier und producirteu die Töne viel klangvoller. Desgleichen äusserten die au Rachenkatarrh Leiden-