Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst.

Gerst, Dr.

Date:: 1879

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Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst. Source: Wellcome Collection.

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geführt und auf der unteren Fläche der letzteren geknüpft. In gleiclier Weise, nur umgekehrt, wurde das untere Bruchstcük mittelst eines weiteren Flanellbindenstückes schief nach unten und aufwärts gezogen, die Bindenenden durch die oberen seitlichen Schienenöffnungcn geführt und gleichfalls geknüpft. Nachdem auf diese Weise die Bruchstücke in ihrer gegenseitigen Berührung fixirt waren, umhüllte ich das Knie nebst dem betreffenden Schienentheil mit Achter- und Cirkeltouren eiuer Flauellbinde und suchte hiedurch einestheils eine öderaatöse Anschwellung der zwischen den beiden Bindenschleifen über der Patella gelegenen Weichtheile, andern- theils eine TJmneigung der beiden Bruchstücke nach oben zu verhüten. Mittelst dieser Holzschiene wurde ausser dem Hauptzwecke der Fixirung der Bruchenden uocb der Zweck erreicht, dass die grossen Ge- fässe in der Kniekehle, und, weil die Schiene etwas breiter war, als das Kniegelenk, auch die Gefässe in den unteren Abschnitten der an der Innen- und Aussenseite des Knies gelegenen Weichtheile, von jedem schädlichen Drucke (wie er von direkt um das Gelenk applicirten Achter- und Cirkelbindentouren ausgeübt würde) freiblieben und dass deragemäss der Blutlauf in diesen Gefässbezirken unbehindert von Statten ging — ein Umstand, welcher für die Resorption des Blutextravasates und für die Ernährung, resp. knöcherne Vereinigung der Bruchstücke von nicht geringer Bedeutung war. Nachdem die Fixirung der Bruchstücke erzielt und das Knie mit einer Flauellbinde vollends eingehüllt war, wurde die ganze Gliedmasse in eine mit Watte ausgefütterte J?onnei'sche Drahthose gelegt und mit dieser durch eine in schief aufsteigender Richtung angeordnete Unter- lage unterstützt, resp. hoch gelagert. Da die Effleurage, wie schon oben bemerkt, nicht mit starkem, concentrischem Drucke ausgeführt und demgomäss auch nur eine geringe Saugwirkung erzielt werden konnte, so wurde das Blntcxtravasat und mit ihm der Druck auf die sensiblen Nerven nur wenig gemindert und klagte Patient immer noch über beträchtliche Schmerzhaftigkeit, wes- halb ihm eine Morphiuminjection gemacht und über den Verband am Knie ein Eisbeutel applicirt wurde.