Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst.

  • Gerst, Dr.
Date:
1879
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Credit: Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst. Source: Wellcome Collection.

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    imd damit Schmerz uutl Schwellung zum Schwinden zu bringen, theils um dnrch Beschleunigung der Circulation einen lebhafteren Stoffwechsel in den getrennten Ligamenten und dadurch ihre Vereinigung um so rascher zu erzielen. Von den verschiedenen Arten des Melzger'schen Verfahrens wurde in der ersten Zeit der Verletzung die Effleurage ge- übt und ausserdem in den Pausen dieser Sitzungen das kranke Gelenk mittelst Schienen fisirt; späterhin kamen ausser der Effleurage active und passive Bewegungen, sowie warme Bäder in Verwendung. Auf diese Weise wurde in einem Falle von Luxation, bei welchem während des Voltigirens das zweite Glied der beiden Zeigefinger im ersten Inter- phalangealgelenk nach unten luxirt und am 8. Tage u^ch der Verletzung mit activen und passiven Bewegungen begonnen worden war, in 22 Tagen und in einem 2. Falle, bei welchem gleichfalls während des Voltigirens der rechte Zeigefinger im Metacarpophalangealgelenk nach unten luxirt und die activen und passiven Bewegungen schon am 5. Tage vorgenommen worden waren , nach 9 Behandlungstagen Heilung erzielt, und konnten die betrelFenden Mannschaften (J oh ann Kraus von der 2. und Nikolaus Rosenmüller von der 1. Feldbatterie des 2. Feld-Artillerie-Eegiments) in der Folge völlig unbehindert ihre sämratlichen Dienste weiter ver- richten. Der in Behandlung genommene 3, Fall bestand in einer mit Riss- wunde der Haut complicirten Liixation der grossen Zehe im Metatarsopha- langealgelenk und wurde über dessen günstigen Verlauf das Nähere bereits bei der Besprechung der Quetschungen mit Haut Verletzung erwähnt. Bei der Behandlung der subcutanen Knochenbrüche hielt ich mich genau an dasselbe Princip, welches man auch bei der Behand- lung von Haut- oder anderen Weichthellwunden, die man mittelst der Lisler'schen Cautelen in subcutane verwandelt, beobachtet. Wie man nämlich allgemein bei den letztgenannten Verletzungen vor Allem das in der Wunde angesammelte Blut oder Blutgerinnsel, welches mku für ihre directe Vereinigung als hinderlich betrachtet, durch Ausspülen ent- fernt, dann die Wundränder einander nähert und denselben die zu ihrer organischen Verbindung nothwendlge Ruhe. gönnt und sie vor jeder Zerrung schützt, so suchte ich auch bei Knochenfracturen das an der Bruchstelle und in deren Umgebung extravasirte Blut vor Allem zu ent- fernen, resp. mittelst der Effleurage zur Resorption zu bringen und hie-