Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst.

  • Gerst, Dr.
Date:
1879
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Credit: Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst. Source: Wellcome Collection.

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    dienste überwiesen; selbst in dorn 3. Falle, betreffend einen einjährig Frei\Yilligeu K., welcher einö Distorsion des linken Kniegelenks sich zu- o'ezoo-en hatte und 8 Wochen vor seinem Zugang in's Garnisonslazareth in seiner Privatwohnuug von einem befreundeten Arzte nach der alten Methode mit Eis, Euhiglagerung, Einreibung von grauer und Jodsalbe, schliesslich mit dem Compressivverband behandelt worden war, konnte mittelst der Massage im Verlaufe von 16 Tagen das Exsudat im Ge- lenk vollständig beseitigt und die Beweglichkeit des letzteren wieder hergestellt werden, jedoch blieb in Folge der vorausgegangenen, 8 wöchent- lichen Schonung der Extremität eine gewisse Schwäche derselben, bedingt durch Muskelatrophie, zurück und wurde deshalb der Mann als temporär zum Militärdienst untauglich in Vorschlag gebracht. Bei der Behandlung der Gelenkentzündungen wurde in ähnlicher Weise wie bei Quetschungen ohne Hautverletzung verfahren. In der neuesten Zeit gebrauchte ich während des ersten Stadiums der Gelenkentzündungen, in den ersten beiden Tagen derselben, als Hilfsmanipulation der Massage, und zwar in den Pausen der letzteren, folgendes combiuirte Verfahren: 1) um das leidende Gelenk, z. B. um das Kniegelenk, wird ein PriessnUz'schev Umschlag applicirt, welcher alle Viertelstunden zu wechseln ist — durch diese Procedur wird, wie schon früher erwähnt, die Eesorption einigermassen angeregt und das Schmerz- gefühl gemindert; 2) oberhalb des entzündeten Gelenks, resp, oberhalb des Priessnitz'- schen Umschlages, wird über eine grössere Strecke der Extre- mität hin (also in dem gewählten Falle über den ganzen Ober- schenkel) ein feuchtwarmer, mit Gnttaperchapapier bedeckter Umschlag, der den Gliedtheil vollständig umhüllt, nicht fest, sondern zur Verhütung von Circulationsstörung etwas locker au- gelegt und während der ganzen Pause zwischen den einzelnen Massagesitznngen liegen gelassen.— Zur Bereitung dieses feucht- warmen Umschlages wurde ziemlicli warmes Wasser, soweit es eben ohne Schaden von der Haut vertragen wurde, in Gebrauch gezogen. — Dadurch, dass dieser feuchtwarme Verband jedesmal von einer Massagesitzung bis zur anderen unverändert liegen