Versuch einer Theorie der septischen Krankheiten : auf grund experimenteller untersuchungen / von Alexander Marmorek.

Date:
1894
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Credit: Versuch einer Theorie der septischen Krankheiten : auf grund experimenteller untersuchungen / von Alexander Marmorek. Source: Wellcome Collection.

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    serum sich als fähig erwies, ein Thier gegen Cholera asiatica zu immunisiren. Anders verhielt sich das Serum, wenn wir es Personen entnahmen, die an starker septischer Infection litten. Das Blut wurde sowohl auf der Höhe des Fiebers als auch im afebrilen Stadium, nach Abfall der Temperatur, genommen. Es entstammte Wöchnerinnen, die an heftigem Puerperal- fieber litten, und bei denen wir gleichzeitig im Uterussecret Streptococcen in Reincultur nachwiesen. Wir konnten bald bemerken, dass verhältnissmässig grosse Quantitäten (0,2—0,4) von Serum nothwendig wurden, um nach mehrfacher Appli- cation Immunisirung der Mäuse zu erzeugen. Denn wir kamen zu keinem günstigen Ergebnisse, als wir blos einige Centi- gramme (0,01—0,05) in 4—ötägigen Pausen dreimal ein- spritzten. Wir bemerkten hiebei, dass Serum von Frauen mit geringem Fieber (38,0°) und auch sonst mässigen Krank- heitserscheinungen von ähnlichem Effecte war, wie jenes nor- maler Menschen. Es wirkte auch nicht. Ganz anders ver- hielt es sich mit dem Blutserum hochfiebernder Kranken, die in Folge bedeutender localer Processe 40,0° und darüber zeigten- Ein solches Serum machte ein Thier nach mehrmaliger Injec- tion resistent gegen eine nachfolgende Infection. Ganz gleiche Erfolge wurden erzielt, wenn das Blut einige Stunden nach dem Temperaturabfall entnommen wurde, wie er z. B. nach einer sorgsam ausgeführten intrauterinen Irrigation oft ein- tritt. Die vorgängige wiederholte Impfung konnte zwei Folgen nach sich ziehen, wenn es einmal zur schliesslichen Control- impfung mit einer grossen Menge virulenter Nährflüssigkeit in das Peritoneum kam: Entweder blieben die Thiere am Leben oder, und dies scheint uns höchst bedeutsam, sie ver- endeten nach einiger Zeit an eitriger Peritonitis. Nicht unerwähnt soll es bleiben, dass wir nebst der Bauchhöhle als Injectionsort, als solchen auch oft das subcu- tane Gewebe des Rückens wählten. Hier, wo die Resorption eine entschieden langsamere ist — war doch oft noch am