Versuch einer Theorie der septischen Krankheiten : auf grund experimenteller untersuchungen / von Alexander Marmorek.

Date:
1894
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Credit: Versuch einer Theorie der septischen Krankheiten : auf grund experimenteller untersuchungen / von Alexander Marmorek. Source: Wellcome Collection.

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    und auch graduell begrenzt ist, weshalb sie nur gegen eine bestimmte, doch nicht zu hohe Intensität der Infec- tion schützen kann. Jene häufigen kleinen und schwachen septischen Infectionen, wie man sie vielfach gegen die Mög- lichkeit eines Impf Verfahrens ins Feld führt, sind eben zu gering, um den Körper für lange Zeit gegen schwere Er- krankung zu festigen. Ob aber jemand, der eine sehr schwere Sepsis glücklich überstand, auch für lange Zeit immun ist, darüber fehlt uns die Erfahrung; es mangelt uns die grosse Zahl von solchen Fällen, es fehlt sogar die Möglichkeit des Urtheils, da wir ja heute noch nicht bestimmen können, wann eine Infection nur wegen bestehender Immunität unterblieben ist oder nur unbedeutende Folgen nach sich zog. Wir glauben es denn auch aussprechen zu dürfen, dass nichts gegen eine Möglichkeit der Immunisirung, vieles für sie spricht. Wo aber eine prophylactische Im- munisirung möglich ist, kann auch die Vollkommenheit des Verfahrens, die Heilung der ausgehrochenen Krankheit durch Impfung nicht unmöglich sein. Die curative Impfung unterscheidet sich in ihrer Anwendung wohl quanti- tativ ganz bedeutend, gewiss aber nicht qualitativ und im Wesen von der vorgängigen, prophylactisehen. Dafür haben wir schon Beweise (Tizzoni-Cattani, Beh- ring, G. Klemperer). Auch wir haben Immunisirungen an Mäusen erzielen können. Es scheint uns hier angezeigt, unsere Arbeitsmethode Versuchs- zu schildern. Wir bedienten uns zur Injection einer Spritze, mefchode- die es ermöglichte, direct und unvermischt Bouillonlösung dem Körper der weissen Maus einzuverleiben. Dieses Instrument besteht aus einem Glasröhrchen, das genauestens calibrirt ist und in verschiedener Grösse (mit Cubikdeci-, -centi- und -milli- meter-Theilung) benutzt wird. Während das eine Ende der Spritze zur Aufnahme eines Wattepfropfens erweitert ist, kann an das andere eine genau passende Stahlkanüle angesetzt werden. Das Ganze wird in einer verschlossenen Eprouvette sterilisirt. Mittels der gewöhnlich angesetzten Pravaz'schen