Volume 1

Pharmaceutische Chemie / von F.A. Flückiger.

  • Flückiger, Friedrich A. (Friedrich August), 1828-1894.
Date:
1888
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Credit: Pharmaceutische Chemie / von F.A. Flückiger. Source: Wellcome Collection.

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    mitunter auch Würfelflächen darbieten. Sie ritzen Steinsalz, sind aber weniger hart als Kalkspat. Der Alaun schmeckt eigentümlich herbe („styptisch) und verhält sich zu Lackmus, Tropaeolin und zu Phenolphtalein wie das Aluminiumsulfat (§ 163, S. 620). Auf Methylorange reagirt das Aluminium- hydroxyd wie ein Alkali. Eine Auflösung von Methylorange wird durch Alaun oder Aluminiumsulfat einigermassen gerötet; erhöht man die Färbung durch verdünnte Schwefelsäure und setzt ein wenig Natronlauge zu, so dass reichlich Thonerde gefällt wird, so geht die Farbe wieder in Gelb zurück. Der Kaliumalaun wird gelöst von 25 Teilen Wasser bei 0°, von 10.5 bei 15°, von 7 bei 20°, von 0.5 bei 100°. Es ist, wenigstens für die Siedetemperatur, anzunehmen, dass der Alaun im Wasser in Kaliumsulfat und Aluminium- sulfat zerfällt. Derselbe wird von warmem, entwässerten Glycerin reichlich aufgenommen, bleibt bei 17° in 1.7 Teilen gelöst und krystal- lisirt erst bei längerem Stehen in der Kälte in verzerrten Octaedern heraus. Yon einer Auflösung des Aluminiumsulfates wird der Alaun fast gar nicht aufgenommen. Er verwittert bei 15 bis 25° auch in trockener Luft nur wenig; der pulverige Beschlag, welcher sich an der Oberfläche des Alaunes bildet, wenn er nicht sorgfältig verschlossen auf- bewahrt ist, besteht wesentlich aus Ammoniumsulfat. — Von 60° an gibt der Alaun jedoch langsam 18 OH2 = 34.2 pC Wasser ab, die er in der Kälte allmählich wieder anzieht. Bei 120° gehen 20 OH2 fort, bei 180° vermag der Alaun nur noch 1 Mol. OH2 zurückzuhalten. Von 185° an verliert er auch dieses; kleine Mengen Alaun können selbst im Luftstrome von 100 °, allerdings erst in einigen Tagen, völlig ihres Wassers beraubt werden; der Rückstand bleibt in Wasser löslich. Glüht man wasserfreien Alaun stark, so entweichen SO3, SO2 und Sauerstoff. Frisch umkrystallisirter, lufttrockener Alaun gibt in zu- geschmolzenem Rohre bei 92 0 eine klare Flüssigkeit, welche sich allmählich trübt, wenn sie wochenlang bei 100° stehen 40*