System der gesundheitspflege : Fur die universitat und die arztliche praxis.

  • Hirt, Ludwig, 1844-1907.
Date:
1880
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Credit: System der gesundheitspflege : Fur die universitat und die arztliche praxis. Source: Wellcome Collection.

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    überwölbt, zum Theil mit Steinplatten überdeckt und konnten be- gangen werden. — Hohes Gewicht legten die Hellenen ferner auf die Pflege und Ausbildung des Körpers: „dem Körper die gehörige Spannkraft zu geben, die harmonische Entwicklung der einzelnen Körpertheile zu befördern, die heranwachsende Jugend für das Ebenmaass schöner Formen empfänglich zu machen, ihr Muth und Entschlossenheit einzuflössen und sie für die praktische Tüchtigkeit im öffentlichen Leben vorzubereiten; das waren ihre Grundsätze. (Gaüil & Koner, das Leben der Griechen und Eömer, 4. Auflage. Berlin 1876.) Zu diesem Zwecke ging ihnen Gymnastik und Ago- nistik über Alles, die gymnastische Kunst behauptete einen wich- tigen Platz im Leben der Einzelnen wie des Staates: Aerzte, Ge- setzgeber, Philosophen, Alle schenkten ihr Aufmerksamkeit, weil sie darin die Basis eines regelmässigen Erziehungssystems erblickten, mittelst dessen die für ein freies Yolk nothwendigen, kriegerischen Tugenden gewonnen werden konnten. — Dass ein griechischer Arzt der Erste war, der eine Verhütung der Krankheiten nicht blos für möglich, sondern sogar für das Wichtigste in der medicinischen Wissenschaft hielt, wird für die Geschichte der wissenschaftlichen Hygiene, welche hier ihren Anfang nimmt, ewig bedeutsam bleiben: in den Schriften des Hippocrates „über Luft, Wasser und Ge- genden, in seiner „Diätetik in acuten Krankheiten und in vielen andern seiner unsterblichen Werke ist jene sclavische Abhängigkeit von den göttlichen Einflüssen, in welcher die Menschen lebten, zum ersten Male zerbrochen, zum ersten Male wird darauf hingewiesen, dass jede Krankheit ihre Ursache habe und dass ohne eine Ursache niemals eine Krankheit entstehen könne — damit war der Impuls zu einer Aetiologie und zu einer Prophylaxis für alle Zeiten gegeben. Wie hoch endlich man auch in Eom die Hygiene gehalten hat, ist leicht zu beweisen: dass die Sorge für die Gesundheit dem römischen Yolke gewissermaassen in succum et sanguinem über- gegangen war, das beweisen uns tausenderlei Einrichtungen jener Zeit, von denen uns die Geschichte berichtet, das beweisen uns die noch heut zu bewundernden Euinen von colossalen Bauten, welche lediglich oder doch vorwiegend in hygienischem Interesse unter- nommen wurden: hierher gehören die Bäder des Nero, des Agrippa, des Diocletian, des Titus, und des Trajan, von deren Grossartigkeit eben nur der Anblick der Ruinen eine richtige Vor- stellung zu erwecken vermag. Baden und Schwimmen gehörten zu den notwendigsten Lebensbedingungen — „Neque literas didicit nee