Ein Fall von Peritheliom des Gehirns ... / vorgelegt von Gotthold Friedel.

  • Friedel, Gotthold, 1876-
Date:
1903
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ein Fall von Peritheliom des Gehirns ... / vorgelegt von Gotthold Friedel. Source: Wellcome Collection.

    14/30 (page 12)
    die Lehre von den Geschwülsten, Bd. I, S. 247): „Makroskopisch stellen sich die Gliome als ganz charakteristische Geschwülste dar, denen vor al¬ lem eigentümlich ist, dass sie nicht wie die übri¬ gen Tumoren des Zentralnervensystems (Sarkome, metastatische Krebse, Endo- und Peritheliome) als scharf umschriebene, von der Umgebung durch eine ödematös-haemorrhagische Erweichungs- und Zerfallszone abgesetzte Knoten auftreten, sondern in ganz allmählichem, schwer bestimmbarem U ebergang in die normale Substanz des Gehirns oder Rückenmarks eingesetzt erscheinen.“ Wei¬ ter heisst es im Sektionsbericht: Die Geschwulst umgibt die durch den queren Hirnschlitz ein¬ tretenden Meningen. Darüber sagt Borst (S. 249): „Zum Unterschied von den Sarkomen greift ein Gliom sehr selten auf die Häute des Zentral¬ nervensystems über, niemals aber geht es über die durch die Meningen gegebenen Grenzen hin¬ aus.“ Die Schnittfläche des Tumors zeigt eine weiche, graugelbe, markige Beschaffenheit. Nach Borst können Gliome entweder grau oder röt¬ lichgrau und leicht durchscheinend, wie die Hirn¬ rinde aussehen, oder mehr grauweisslich sein und dann an das Markgewebe erinnern. Makro¬ skopisch kann der Tumor also wohl als Gliom gelten. Mikroskopisch wäre die Diagnose Gliom ge¬ sichert, wenn die Weigert’ sehe Gliafärbung ein positives Ergebnis gehabt hätte. Dass sie wiederholt nicht gelang, darf nicht gegen Gliom sprechen. Ob medulläre Gliome infolge ihres schnellen Wachstums einmal gar keine Gliafasern