Experimentelle Studien zur therapeutischen Galvanisation des Sympathicus / vorgelegt von Georg Fischer.

  • Fischer, Georg, 1836-1921.
Date:
1875
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Credit: Experimentelle Studien zur therapeutischen Galvanisation des Sympathicus / vorgelegt von Georg Fischer. Source: Wellcome Collection.

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    Gehirns hatte den kleinen Hohlraum hald ausgefüllt. Nun benutzte ich eine 7 Mm. im Lichten haltende kurze starke Glasröhre. An ihrem einen Ende war sie in ein kurzes konisches Schrauhengewind gefasst und dieses trug an seinen Seiten flügeiförmige Handhaben, mittelst deren es leicht gelang, die scharfen Windungen des Instru- mentes in die Trepanöffnung einzuschrauben. Ein wasserdichter Verschluss wurde dabei ohne grosse Mühe erreicht. Die Glasröhre wurde mittelst einer kleinen Pipette mit halbprocentiger Kochsalz- lösung gefüllt und am Niveau dieser Flüssigkeit waren sofort mit dem blossen Auge die schönsten Athmungs- und Pulsschwankungen zu sehen. Das offene Ende des Schädelrohrs wurde mit der gleich- falls mit Kochsalzlösung gefüllten bleiernen Leitungsröhre zum Kymo- graphion verbunden, die Quetschhähne werden abgenommen und alsbald verzeichnet der Hebel vollständig gelungene Gehirndruck- curven auf der Trommel. Das Manometer arbeitete, nachdem einige unbedeutende Störungen beseitigt waren, mit grosser Genauigkeit, und die Zeichnung war so exact, dass es leicht ist, auf den Curven noch Druckdifferenzen von 0,5 Mm. zu unterscheiden. Diese ent- sprechen in Wirklichkeit 0,05 Mm. Hg., also 0,80 Mm. Wasser. Mit Hülfe einer Loupe lassen sieh an der Curve wohl auch noch geringere Werthe ablesen. Es braucht nicht erst bemerkt zu werden, dass ein Steigen des langen Hebelarmes und der von ihm gezeichneten Curve einem Fallen des Druckes entspricht und umgekehrt. Ueber die Genese der mit dieser Methode graphisch dargestell- ten Bewegungen '^^j brauche ich mich nicht weiter zu verbreiten. Die Athmungsschwankungen waren deutlich sichtbar. Mit jeder Exspiration wölbte sich der vorliegende Gehirntheil in die Trepan- öffnung vor und veranlasste ein Steigen des Druckes. Jede Be- wegung des Thiers, jeder Schrei, jede tiefe Respiration markirt sich sofort an der Curve. Was die Pulswellen betrifft, so fallen diese natürlich mit der systolischen Anschwellung des ganzen Gehirns zu- sammen. Besonders günstig für meine Untersuchungen, bei denen es im Interesse liegen musste, möglichst directe Bilder des Span- nungs- und Füllungsrades der Arterien zu gewinnen, mochte viel- leicht der Umstand sein, dass in der Trepanationsöffnung regel- mässig einige kleine, aber stark pulsirende Piaarterien vorlagen. Die Pulsation derselben, die sich leicht auf die darüberstehende Flüssigkeitsschicht übertragen konnte, mag vielleicht neben den 61) Siehe Althann, Beiträge zur Physiologie und Pathologie der Circu- lation. Dorp.xt 1871.