Experimentelle Studien zur therapeutischen Galvanisation des Sympathicus / vorgelegt von Georg Fischer.

  • Fischer, Georg, 1836-1921.
Date:
1875
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Credit: Experimentelle Studien zur therapeutischen Galvanisation des Sympathicus / vorgelegt von Georg Fischer. Source: Wellcome Collection.

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    Reizung bestimmt und in dem Vergleich dieser Werthe mit einander wird ein Anhaltspunkt zur Bemessung der Reizeifecte gegeben sein. Je stärker die Arterie mit Blut gefüllt ist, je grösser also der von innen auf ihren Wandungen lastende Seitendruck ist, desto mehr werden die Wandungen gespannt sein und desto geringeren Excur- sionen werden dieselben bei den einzelnen Pulswellen unterliegen. Herrscht also im Bereich der Carotis gesteigerter Blutdruck, stösst das Blut in Folge der Verengerung seiner Bahn auf vermehrte Widerstände, so wird sich dies durch geringere Pulsschwankungen auch der Maxillaris zu erkennen geben. Kommt dann durch die Action vasomotorischer Fasern noch eine tonische Contraction der Muscularis der Arterie selbst dazu, so werden diese Excursionen noch geringer und als Folge starken Reizes, der die Arterienwand förmlich erstarren lässt, würde gar keine Pulswelle mehr sichtbar sein. Die Erhebung des Gipfels der einzelnen Pulswellen über die Curve des mittleren Druckes gibt uns also einen Maassstab für den Span- nungsgrad der Arterie an die Hand. Auch diese Werthe habe ich berechnet und sie figuriren im Folgenden und in den Tabellen unter der Bezeichnung „mittlere Elevation. Die Form der Pulswelle selbst gibt uns gleichzeitig Anhalts- ■^4^ punkte, aus denen wir auf die Spannung und die Elasticität der <Arterienwand schliessen können.^e nachdem die Ascensionslinie senkrecht oder schief, der Gipfel flach oder spitz, die Descensions- linie mehr oder weniger steil ist, haben wir Grund, auf verschiedene Füllungs- und Spannungsverhältnisse zu schliessen. Auch das Auf- treten dicroter Wellen hat seine Bedeutung. Die Pulsfrequenz ist mit Leichtigkeit an den Curven abzulesen, sie ist graphisch jedenfalls leichter zu bestimmen, als mittelst anderer Zählmethoden. Dass die Pferde, und insbesondere unsere Versuchs- pferde, einen auffallend langsamen Puls haben, kam der Methode nur zu Gute. Die Angaben über Pulsfrequenz machte ich auf den Tabellen nicht in der gewöhnlichen Weise, dass ich die Anzahl der Puls- schläge für eine oder den Bruchtheil einer Minute notirte, sondern so, dass ich die durchschnittliche Dauer einer einzelnen Pulswelle berechnete, was sehr leicht fiel, da die Trommel des Kymographions bei einer Peripherie von 53 Cm. einer Umlaufszeit von ziemlich genau 106—110 Secunden entsprach, so dass also 0,5 Cm. der Curve in nahezu einer Secunde gezeichnet wurden. Da es sich nur um relative Werthe handelt, so hat die kleine Ungenauigkeit der Rech- nung keinen Nachtheil.